Die Stimmung im deutschen Fußballbund ist nach zwei überzeugenden Testspielen der A-Nationalmannschaft als Stimmungsmacher für die Heim-EM im kommenden Sommer eigentlich gut, wäre da nicht das Scheitern der deutschen Junioren. Die U19 verpasst zum vierten Mal in Folge die Europameisterschaft, während die U17-Nationalmannschaft, die amtierender Welt- und Europameister ist, ebenfalls die kommende EM verpassen wird. 

Deutsche U19 zuletzt vor sieben Jahren bei einer EM dabei 

Ganze sieben Jahre ist die letzte EM-Teilnahme der deutschen U19-Junioren bereits her. Möchte man auf den letzten nennenswerten Erfolg der U19 bei einer EM zurückblicken, so muss man sogar noch weiter in der Zeit zurückgehen. 2014, also vor exakt zehn Jahren, schoss Davie Selke die deutschen Junioren als Torschützenkönig zum Europameistertitel. Seither zeichnete sich ein rapider Leistungsabfall ab, welcher nun darin mündet, dass Deutschland zum fünften Mal in Folge nicht bei der U19-Europameisterschaft an den Start gehen wird. In einer Gruppe mit Kroatien, der Türkei und Rumänien war Deutschland sogar das Tabellenschlusslicht mit nur einem Sieg aus drei Spielen. 

Die sogenannte “Elite Runde”, welche die finale und entscheidende Phase des Qualifikationsprozesses der UEFA zur Europameisterschaft darstellt, startete für die Schützlinge von U19-Bundestrainer Christian Wörns gleich mit einer 1:2 Niederlage gegen Kroatien. Es folgte eine 2: 3 Niederlage gegen Rumänien, welche das rechnerische Aus für die deutsche Mannschaft bedeutete. Umso bitterer war, dass der Siegtreffer der Rumänen erst in der vierten Minute der Nachspielzeit fiel. Im letzten Spiel, in dem es für Deutschland um nichts mehr ging, holten die DFB-Junioren dann den ersten Sieg, ausgerechnet gegen den späteren Gruppensieger und EM-Teilnehmer Türkei. Nun muss man beim DFB auf das nächste Jahr hoffen, um endlich wieder ein Signal an die Konkurrenz in der U19-Kategorie senden zu können. 

Starbesetzte U17 scheitert denkbar knapp 

Die U17-Nationalmannschaft ging in die EM-Qualifikation als amtierender Europameister, womit die Erwartungshaltung klar war. Diese konnten die DFB-Junioren um Starspieler wie Paris Brunner von Borussia Dortmund nicht erfüllen und verloren am letzten Spieltag auf bittere Art und Weise ihr EM-Ticket. Die U17-Junioren, welchen als allererste europäische Nation in dieser Altersklasse der Gewinn der Welt- und Europameisterschaft im selben Turnierjahr gelang, mussten sich gegen Portugal mit 2: 3 geschlagen geben, hätten allerdings immernoch die Tabellenspitze inne, hätte Kroatien nicht 5:0 gegen Irland gewonnen. Damit holten die kroatischen Junioren den Toredefizit auf und konnten dank ihres Torfestes den Gruppensieg holen.  

Deutscher Junioren- und Juniorinnenfußball in Gefahr? 

Auch die U17-Juniorinnen scheiterten in der EM-Qualifikation und runden die enttäuschenden Leistungen der deutschen Junioren-Nationalmannschaften ab. Aus Sicht der Junioren noch bitterer ist jedoch, dass der Weltmeistermacher der U17, Christian Wück, künftig zwar dem DFB erhalten bleibt, allerdings als Frauen-Bundestrainer. Damit darf man zwar auf eine, ebenfalls dringend notwenige, Verbesserung bei den deutschen Fußballerinnen hoffen, allerdings verliert man dafür einen der besten Juniorentrainer. Insgesamt scheinen die Frauen- und die A-Nationalmannschaft aktuell zu überzeugen, während die Junioren die Stimmung beim DFB trüben.