Nach drei nervenaufreibenden Begegnungen im Rahmen der Playoffs zur Ermittlung der finalen drei EM-Teilnehmer sind nun alle Gruppen für die bevorstehende Europameisterschaft in Deutschland komplett. Dank ihrer Leistungen in den Playoffs werden Polen, Georgien und die Ukraine zu den restlichen 21 Teilnehmernationen stoßen und vom 14. Juni bis zum 14. Juli in zehn deutschen Stadien um den begehrten Europameistertitel kämpfen. 

So verliefen die Playoffs 

Nachdem im Rahmen der EM-Qualifikation bereits 21 der 24 EM-Tickets vergeben wurden, veranstaltete die “UEFA” für die finalen drei Startplätze drei separate Playoff-Turniere, bestehend aus zwei Runden. Auch als drei “Pfade” bezeichnet, ging es für die teilnehmenden Nationen zunächst im Halbfinale um den Einzug in das Endspiel, in welchem der EM-Teilnehmer des jeweiligen Pfades ermittelt wurde. Alle Partien wurden im K.O-Format absolviert. Hier sehen sie die Teilnehmer der drei Pfade: 

Pfad A (Polen, Estland, Wales und Finnland)
Pfad B (Israel, Ukraine, Bosnien und Herzegowina und Island)
Pfad C (Georgien, Luxemburg, Griechenland, Kasachstan) 

Georgien im Ausnahmezustand 

In der georgischen Hauptstadt Tiflis herrschte nach Abpfiff des Playoff-Endspiels zwischen den Hausherren um Superstar Khvicha Kvaratskhelia und Griechenland der absolute Ausnahmezustand, und zwar aus gutem Grund. Nach einem spielerisch schwachen Spiel sicherte sich Georgien am Ende im Elfmeterschießen das EM-Ticket und versetzte das kleine Land in Hysterie. Zuvor bezwang die georgische Mannschaft im Halbfinale Luxemburg souverän mit 2:0. Es ist nicht nur die erste EM-Teilnahme für die georgische Nationalmannschaft, sondern auch die allgemein erste internationale Turnierteilnahme, da sich die Georgier bisher auch noch nicht für eine Weltmeisterschaft qualifizieren konnten. Dementsprechend ausgelassen wurde im Hauptstadtstadion bis spät in die Nacht gefeiert. Im Juni geht es für die Georgier dann nach Deutschland, wo man in der Gruppe F gegen die Türkei, Portugal und die Tschechische Republik antreten wird. 

Vierte EM in Folge für die Ukraine 

Mychajlo Mudryk war der ukrainische Fußballheld am Abend des 26. März, als der 70-Millionen € Neuzugang vom FC Chelsea den entscheidenden Treffer zum 2:1 Sieg der ukrainischen Nationalmannschaft gegen Island erzielte. In der 84. Minute schoss der 23-jährige die Ukraine zur EM 2024. Es ist einer der wohl schwierigsten Zeiten des osteuropäischen Staates ein kleiner Lichtblick für das ukrainische Volk, welches seit mittlerweile zwei Jahren unter der Invasion der russischen Armee leiden muss. Im Sommer 2024 können die Fußballer bei der Europameisterschaft einer gebrochenen Nation ein wenig Hoffnung geben und an den Viertelfinaleinzug bei der vorherigen EM anknüpfen. Vor dem Sieg gegen Island im Playoff-Endspiel setzte sich die Ukraine ebenfalls mit 2:1 gegen Bosnien und Herzegowina durch. 

Polen trotzt in Cardiff den Walisern  

Die polnische Nationalmannschaft um Star-Stürmer Robert Lewandowski reiste für das Playoff-Endspiel am Dienstagabend ins walisische Cardiff, wo die Polen eine hitzige und nervenaufreibende Begegnung mit den Walisern erwartete. Das Endspiel um das heiß begehrte EM-Ticket ging nach einem torlosen Unentschieden sowohl in regulärer Spielzeit als auch in der Verlängerung in das Elfmeterschießen. Hier verwandelte zunächst die ersten acht Schützen, ehe der polnische Nationaltorhüter Wojciech Szczesny den Elfmeter von Daniel James parierte, um Polen die fünfte EM-Teilnahme in Folge zu bescheren. Nach der enttäuschenden Gruppenphase bei der EM 2021, bei welcher man als Schlusslicht der Gruppe E bereits in der Vorrunde ausschied, möchten die Polen im Sommer bessere Resultate erzielen. Auf tatkräftige Unterstützung der heimischen Fans dürfte die polnische Nationalmannschaft im Nachbarland Deutschland zählen.