Hinter der deutschen Frauen-Nationalmannschaft liegt eine turbulente Zeit. Geplagt von sportlichen Misserfolgen kam in jüngster Vergangenheit noch ein weiteres Problem dazu, nämlich die Unruhen rund um die nun ehemalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Zum Teil heftige Vorwürfe gegen Voss-Tecklenburg in Kombination mit den mangelnden Leistungen zwangen den deutschen Fußballbund nun zur Entlassung der Bundestrainerin. 

Voss-Tecklenburg als Unruhestifterin? 

Beim DFB läuft es alles andere als rund. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen häuften sich schlechte Turnierleistungen, welche weit entfernt von der eigentlichen Erwartungshaltung an den deutschen Fußball sind. Als viermaliger Männer-Weltmeister und zweimaliger Frauen-Weltmeister gehört Deutschland zu einer der erfolgreichsten Fußballnationen der Welt. Dennoch schieden die Männer im vergangenen Jahr bei der WM in Katar zum zweiten Mal in Folge bereits in der Vorrunde aus. Die deutschen Damen machten es den Männern im diesjährigen Sommer bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland dann nach und schieden ebenfalls in der Vorrunde aus. 

Aus sportlicher Sicht stand die ehemalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg durch die jüngsten Turnierleistungen ohnehin bereits unter Druck, doch was auf die WM-Blamage seitens der 55-jährigen folgte, dürfte endgültig zur Entlassung gefolgt haben. Nach dem Vorrundenaus ließ sich Voss-Tecklenburg nämlich erstmal krankschreiben und hielt dann während ihres Erholungsurlaubs öffentlich Vorträge, anstatt sich mit der Aufarbeitung der enttäuschenden WM-Leistung zu beschäftigen. Damit stieß die 125-malige deutsche Nationalspielerin auf massive Kritik, auch seitens der Mannschaft. Das Verhältnis zwischen der Mannschaft und der Bundestrainerin soll befremdet gewesen sein, so hätte sich die aufstrebende Mittelfeldirigentin Lena Oberdorf beispielsweise zunächst eine Analyse dessen, was bei der Weltmeisterschaft offensichtlich schiefgelaufen ist, gewünscht.  

Wer folgt auf Voss-Tecklenburg? 

Aktuell scheint es unter dem Interimstrainer Horst Hrubesch wieder besser für die DFB-Frauen zu laufen. Seine Bilanz in zwei Nations League spricht Bände, denn bei beiden Siegen agierten die deutschen Fußballerinnen erstmalig seit langer Zeit wieder als eingeschworene Einheit. Hrubesch, der bereits einmal Trainer der Frauen-Nationalmannschaft war, kommt allerdings als Langzeit-Lösung nicht in Frage, denn der 72-jährige steht spätestens bis zu den Olympischen Spielen 2024 zur Verfügung. Damit bleibt für den DFB die Nachfrage nach der Nachfolge von Voss-Tecklenburg. Wann diese geklärt wird, ist noch nicht klar.