Die deutsche Nationalmannschaft konnte sich am vorletzten Spieltag der Nations League in der ausverkauften Red Bull Arena in Leipzig nicht gegen Gruppenführer Ungarn durchsetzen und verlor mit 0:1, wodurch die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick keine Möglichkeit mehr auf den Gruppensieg und damit auf den Einzug in die „Final Four“ hat. Für Deutschland sollte das Spiel als wichtiger Test für die bevorstehende Weltmeisterschaft dienen, denn es verbleiben nur noch zwei Monate und lediglich zwei Länderspiele gegen England und Oman für Flick, um seine Mannschaft bestmöglich für die WM in Katar vorzubereiten.

Traumtor von altem Bundesliga-Bekannten besiegelt DFB-Niederlage

In der ersten Halbzeit zeigte die deutsche Mannschaft die bisher schlechteste Leistung unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick. Ein Haufen an defensiven Fehlern, Ballverlusten und Fehlpässen der Mittelfeldzentrale um Kimmich und Gündogan ermöglichten der ungarischen Mannschaft bereits früh Chancen auf den Führungstreffer. In der 17. Minute brachte dann RB Leipzig-Star Dominik Szoboszlai eine Ecke auf den kurzen Pfosten, wo Kapitän Adam Szalai wartete, der den Ball dann sensationell per Hacke über Marc-Andre ter Stegen lupfte und dadurch seine Mannschaft in seinem vorletzten Länderspiel in Führung brachte. Der ehemalige Bundesliga-Stürmer, der insgesamt 276 Bundesligaspiele absolvierte, hatte verkündet, dass er am letzten Spieltag der Nations League gegen Italien sein letztes Spiel im Trikot der ungarischen Nationalmannschaft machen wird, womit er dann bei 85 Länderspielen stehen wird und damit mit der ungarischen Legende Ferenc Puskas gleichziehen wird. Die schwache Leistung der DFB-Elf setzte sich auch nach dem ungarischen Führungstreffer fort, erst in der 39. Minute konnte die deutsche Mannschaft den ersten Schuss auf das Tor von RB-Leipzig Torhüter Peter Gulacsi verzeichnen.

Die zweite Halbzeit verlief ähnlich wie die erste Hälfte, Deutschland mit viel Ballbesitz, aber mit zu vielen Ballverlusten und Fehlpässen und fehlender Effektivität in der Chancenkreierung. Dafür zeigte die DFB-Elf aber mehr Aggressivität und konnte sich mehr verlorene Bälle zurückerobern, was allerdings nicht das Problem der fehlenden Chancen löste. In den letzten 20 Minuten wechselte Flick dann mit Kai Havertz und Jamal Musiala nochmal zwei kreative Spieler ein, welche aber nicht wirklich einen Unterschied in der Offensive machen konnten. In der Schlussphase musste Marc-Andre ter Stegen, der den an Corona erkrankten Manuel Neuer ersetzte, dann noch zweimal seine Klasse beweisen und vereitelte bei zwei ungarischen Kontern Chancen von Martin Adam und Laszlo Kleinheisler, womit er die deutsche Mannschaft vor einer noch deutlicheren Niederlage bewahren konnte.

Gruppe voller Überraschungen

Für Ungarn geht mit dem Sieg gegen Deutschland die überraschend erfolgreiche Nations League Spielzeit weiter, man steht weiterhin auf dem ersten Platz der Gruppe und spielt am letzten Spieltag gegen Italien um den Gruppensieg.  Für die deutsche Mannschaft ist es die erste Niederlage im 14. Länderspiel unter Hansi Flick als Bundestrainer und außerdem auch die erste Niederlage in der Nations League. Eine weitere Überraschung der Gruppe ist England, denn durch eine 0:1 Niederlage gegen Italien ist der Abstieg der „Three Lions“ in die Liga B besiegelt.

Stimmen zum Spiel

Torschütze Adam Szalai zeigte sich nach dem Spiel sehr stolz auf den Erfolg seiner Mannschaft und wurde sowohl von seinem Trainer Marco Rossi, als auch von Torhüter Peter Gulacsi hoch angepriesen. Szalai würde enorm viel für die Nationalmannschaft und Ungarn bedeuten und hätte mit seinem Traumtor heute erneut seine Klasse bewiesen und sich damit jegliche Lobeshymnen verdient.

Auf deutscher Seite hörte man nach dem Spiel natürlich überwiegend negatives, so betitelte der Bundestrainer die Leistung seiner Mannschaft in der ersten Hälfte sogar als „sehr schlecht“. Ähnlich sah das auch Joshua Kimmich, man habe alles vermissen lassen und gar nicht stattgefunden. In der zweiten Hälfte lief es dann zwar laut Flick besser, jedoch fehlten die Chancen, was laut Jonas Hofmann voralldingen an der fehlenden Präzision bei den Flanken und beim letzten Pass gelegen hätte.