Die spanische U19 Futsal Nationalmannschaft konnte bei der diesjährigen Europameisterschaft ihren Titel verteidigen und sich damit zum zweiten Mal zum Europameister küren. Bei der erst zweiten Ausgabe der U19 Futsal EM konnte sich Spanien gegen Portugal in einem spannenden Finale vor heimischem Publikum im andalusischen Jaén nach Verlängerung mit 6:2 durchsetzen. Nachdem 2019 die erste U19 Futsal EM in Lettland ausgetragen wurde, sollte die zweite 2021 folgen, jedoch wurde das Turnier in Spanien aufgrund der COVID-Pandemie auf 2022 verschoben. Da die EM alle zwei Jahre ausgetragen werden soll, wird bereits im nächsten Jahr die nächste Europameisterschaft folgen, bei der es dann möglicherweise einen neuen U19 Futsal Europameister geben wird.

Spannende Gruppenphase mit vielen Toren und auch Überraschungssiegen

Die Gruppenphase der diesjährigen U19 EM in Spanien hatte einen durchaus spannenden Verlauf, der von vielen Treffern und besonders von der überraschenden Leistung der ukrainischen Mannschaft geprägt wurde. Die Ukraine konnte in der Gruppe A überraschend den zweiten Platz erreichen und damit den Vize-Europameister von 2019, Kroatien, bereits in der Vorrunde aus dem Turnier schießen und selber erstmalig in das Halbfinale einziehen. Bereits im Eröffnungsspiel schockte die ukrainische Mannschaft das Publikum in Jaén mit einem 6:4 Sieg gegen Kroatien. Daraufhin folgte ein überzeugender 5:2 Sieg gegen den EM-Debütanten Rumänien und im letzten Gruppenspiel dann das wohl überraschendste Resultat des Turniers, nämlich ein 2:2 Unentschieden gegen den Gastgeber Spanien. Die Spanier selber hatten bis auf das Remis gegen die Ukraine keinerlei Probleme und dominierten den Rest der Gruppe A deutlich. Die Mannschaft von Nationaltrainer Albert Canillas konnte zunächst im ersten Gruppenspiel gegen Rumänien einen neuen Rekord für den höchsten Sieg bei der U19 Futsal EM aufstellen. Daraufhin konnte die spanische Mannschaft den zuvor aufgestellten Rekord prompt mit einem 11:1 Sieg gegen Kroatien im zweiten Gruppenspiel brechen.

In der Gruppe B kam es zu keinerlei Überraschungen und die Halbfinalisten der vorherigen EM, Portugal und Polen, konnte sich aus beim diesjährigen Turnier für die Endrunde qualifizieren. Die Portugiesen konnten die Gruppenphase außerdem ohne Niederlage beenden, während die polnische Mannschaft ihre einzige Niederlage gegen den Gruppensieger Portugal am ersten Spieltag einstecken musste. Wenig überraschend konnten es die anderen beiden Turnierdebütanten, Italien und Frankreich, nicht aus der Gruppenphase herausschaffen und schieden somit in der Vorrunde aus.

Halbfinalpartien sorgen für Nachbarschaftsduell im Endspiel

Im ersten Halbfinale traf die Ukraine, welche die einzige Nation unter den Halbfinalisten war, welche bei der vorherigen EM nicht im Halbfinale stand, auf die portugiesische Mannschaft. Durch einen deutlichen 4:1 Sieg konnte Portugal am Ende als erste Nation in das Endspiel einziehen.

In der anderen Halbfinalpartie hatte Spanien mehr Probleme mit der polnischen Mannschaft, welche eine Verlängerung gegen den Titelverteidiger erzwingen konnte. Mit einem Spielstand von 2:2 ging es nach 40 Minuten regulärer Spielzeit in der Olivo Arena dann in die Verlängerung, in welcher Spanien dann drei Treffer erzielen konnte und dadurch in der Summe deutlich mit 5:2 gewinnen konnte. Damit stand fest, dass es im Endspiel der diesjährigen U19 Futsal Europameisterschaft zum Nachbarschaftsduell zwischen Spanien und Portugal kommt.

Endspiel vor Rekordpublikum sieht Titelverteidigung Spaniens

Vor einem Rekordpublikum von 3,067 Zuschauern in Jaén ging es erneut in die Verlängerung, nachdem der spanische Verteidiger Ion Cervino zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit beim Spielstand von 2:1 ein unglückliches Eigentor erzielte und dadurch das Spiel für Portugal ausglich. Damit setzte sich eine Serie für die Portugiesen fort, welche nun weiterhin ungeschlagen in der regulären Spielzeit bei der U19 Futsal EM bleiben. Die Verlängerung verlief für die portugiesische Mannschaft dann allerdings ähnlich wie für Polen zuvor, denn die Spanier konnten viermal treffen und dadurch den Endstand von 6:2 herstellen. Unter den Torschützen befand sich neben Kapitän Adrían Rivera auch Cervino, welcher damit seinen Fehler beim Eigentor in der 38. Minute gutmachen konnte. Im Endspiel bewies die spanische Mannschaft erneut ihre Vielseitigkeit, denn alle sechs Tore wurden von verschiedenen Spielern erzielt. Ein weiterer Beweis für diese Stärke der Spanier ist auch, dass alle 12 spanischen Feldspielern mindestens eines der insgesamt 33 Tore im Turnierverlauf erzielen konnten. Die besten Torschützen waren dabei Nicolás Marrón und Pablo Ordonez.

Am Ende durften somit die Spanier vor heimischen Pokal den Pokal in die Luft stemmen und den zweiten EM-Titel feiern, während Portugal das bisher beste Turnierergebnis erzielen konnte und sich mit der Silbermedaille zufriedengeben musste.