Die deutsche Frauennationalmannschaft konnte sich gegen Frankreich in Milton Keynes mit 2:1 durchsetzen und zieht damit in ihr insgesamt neuntes EM-Endspiel ein, wobei man bisher jedes einzelne gewinnen konnte und mit 8 EM-Titeln Rekordsieger ist. Man trifft im Finale auf die Nationalmannschaft des Gastgeberlandes England, welche bisher noch keine Europameisterschaft gewinnen konnten.

Spannendes Halbfinale wird durch überragende Popp entschieden

Gleich zu Beginn der Partie machten die DFB-Damen klar, dass sie am Sonntag im Wembley-Stadion gegen die englische Mannschaft um den EM-Titel spielen wollen. Sie starteten dominanter in die erste Halbzeit, so zwang Kapitänin Popp die französische Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin in der 22. Minute durch einen Freistoß gleich zu einer Parade. Dann folgte in der 40. Minute eine schön herausgespielte Situation von Svenja Huth, welche Alexandra Popp den Ball per Flanke perfekt auf den Fuß spielte, sodass diese per Volley Deutschland in Führung schießen konnte. Daraufhin erlaubte sich die sonst so starke deutsche Defensive kurz vor Ende der ersten Halbzeit einen fatalen Ballverlust in der eigenen Hälfte, welchen die Französin Kadidiatou Diani ausnutzte und aus etwas über 20 Metern auf das Tor schoss, wobei der Ball vom Pfosten unglücklich von dem Rücken der deutschen Torhüterin Merle Frohms in das Tor abprallt.

Das Momentum von dem Ausgleich in der 45. Minute konnten die Französinnen erfolgreich ausnutzen und starteten klar besser in die 2. Halbzeit. Dank einer starken Rettungstat von Verteidigerin Kathrin Hendrich nach Schluss von Selma Bach, sowie einer Parade von Frohms gegen einen Kopfball von Wendie Renard blieb es beim Spielstand von 1:1. In der 76. Minute konnte dann aber die deutsche Kapitänin Popp per Kopfball zum 2:1 treffen, wobei es am Ende auch blieb. Für Popp war es nun das fünfte Spiel in Folge mit Treffer bei der EM, etwas, was vorher noch keiner anderen Frau gelungen war.

Neuauflage von EM-Finale 2009 am Sonntag in Wembley

Das Endspiel der diesjährigen Europameisterschaft zwischen England und Deutschland ist eine Neuauflage des Finals der EM 2009, in welchem die deutsche Mannschaft eindeutig mit 6:2 gewinnen konnte. Für England ist es das erste EM-Finale seit 2009 und am Sonntag wird in Wembley mit Sicherheit das bekannte „Football is coming home“ von den englischen Fans angestimmt werden, welche sich nach dem ersten Europameisterschaftitel in der Verbandsgeschichte, sowohl von der Frauen- als auch der Männernationalmannschaft, sehnen. Dabei hat man mit Nationaltrainerin Sarina Wiegmann jemanden in der Mannschaft, der weiß, wie man die EM gewinnt, denn Wiegmann konnte mit den Niederlanden bei der letzten Europameisterschaft 2017 den Titel gewinnen.

Das Finale wird gleichzeitig auch eine mögliche Entscheidung über den Titel der besten Torschützin des Turniers herbringen, da sowohl Beth Mead als auch Alexandra Popp bisher 6 Tore erzielen konnten. Für Popp ist diese Europameisterschaft dabei etwas Besonderes, denn es ist erst ihre erste, nachdem sie die vorherigen beiden Turniere 2013 und 2017 aufgrund von Verletzungen verpasst hatte.

Größte Frauen-EM in der 39-jährigen Turniergeschichte

Unabhängig von dem Sieger am Sonntag steht bereits eine Sache fest, nämlich dass die diesjährige Europameisterschaft in England die mit Abstand größte aller Zeiten ist. Am Ende werden mehr als eine halbe Million Zuschauer in den Stadien gewesen sein und die Spiele der 16 angetretenen Nationalmannschaften verfolgt haben.