Die deutsche Nationalmannschaft konnte nach einem eher weniger zufriedenstellenden Unentschieden gegen die überraschend starke ungarische Nationalmannschaft gegen Italien den ersten Sieg in der diesjährigen Nations League einfahren und steht damit nun auf dem zweiten Platz in der Gruppe 3.

Deutschland reiste im Zuge des dritten Spieltages der Nations League nach Budapest und trat in der Puskás Aréna gegen die bisher größte Überraschung der Gruppe 3, Ungarn, an. Die etwa 56.000 Zuschauer, die laut Bundestrainer Hansi Flick für eine tolle Atmosphäre und Stimmung sorgten, sahen eine aufregende Anfangsphase, in welcher früh die einzigen beiden Treffer der Partie fielen. In der 6. Minute konnte Zsolt Nagy die Heimmannschaft in Führung bringen, allerdings konnte Jonas Hofmann, nach einem starken langen Pass über die ungarische Abwehr von Nico Schlotterbeck, lediglich 180 Sekunden nach dem Führungstreffer das Spiel mit seinem Treffer ausgleichen. Hofmann überzeugte damit erneut mit einem starken Auftritt und bestätigte damit seine bisherige Form in der Nations League, in welcher er in 3 Spielen 2 Treffer erzielen konnte. Erneut stark war auch der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, Manuel Neuer, der, wie Hansi Flick nach dem Spiel zugab, am Ende das Unentschieden für Deutschland festhielt. Insgesamt waren die Ungarn über das gesamte Spiel torgefährlicher als Deutschland, sie verzeichneten ganze 6 Torschüsse mehr als Deutschland. Diese Statistik bestätigt das momentan größte Problem der deutschen Nationalmannschaft: die Mittelstürmerposition. Flick setzte auf Timo Werner im Sturm, welcher allerdings erneut eher dadurch aufgefallen war, zu oft im Abseits zu stehen und sonst nicht wirklich offensiv aufgefallen war.  Letztendlich habe es, laut dem Bundestrainer Flick, an Intensität gefehlt, was aber nach einer so langen, anstrengenden Saison auch passieren könne. Hierdurch erteilte Flick erneut einen Seitenhieb gegen die UEFA, welche er bereits vor dem Spiel dafür kritisierte, dass es zu viele Spiele in der Saison gäbe. Nach dem Spiel zeigte sich Flick wenig zufrieden über die Leistung seiner Mannschaft, äußerte sich allerdings auch zuversichtlich bezüglich der Situation in der Gruppe, da noch alles offen sei und man nun gegen Italien am folgenden Spieltag ein gutes Spiel zeigen wollte.

Gesagt, getan, denn nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Ungarn schoss sich die deutsche Nationalmannschaft jeglichen Frust von der Seele und konnte Italien mit 5:2 abfertigen. Dies war gleichzeitig die höchste Niederlage Italiens gegen Deutschland seit 83 Jahren. Das Spiel wurde im Borussia-Park in Mönchengladbach gespielt, in welchem die DFB-Elf bisher sieben Mal spielte und nur ein einziges Mal verlor. Dieser Trend setzte sich nach Treffern von Kimmich, Gündogan, Müller und Werner nun fort. Damit konnte man das gegen Ungarn noch fehlende Selbstvertrauen in der Offensive eindeutig beweisen und besonders für Timo Werner war dieses Spiel wichtig. Werner konnte einen Doppelpack innerhalb von 2 Minuten erzielen, womit sich das Vertrauen des Bundestrainers in den Stürmer des FC Chelsea, trotz eher weniger überzeugenden Leistungen in den letzten Spielen, ausgezahlt hatte.  Die „Squadra Azzura“ konnte offensiv wenig Druck generieren und leistete letztendlich lediglich Ergebniskosmetik durch die Treffer der Youngsters Gnonto und Allesandro Bastoni. Thomas Müller sprach nach dem Spiel, trotz des Kantersieges, von einigen Defiziten, die die deutsche Mannschaft immer noch hätte. Am Ende steht aber ein eindeutiges Ergebnis und der erste Sieg in der Gruppenphase der diesjährigen Nations League, wonach sich die deutschen Nationalspieler die Sommerpause wohl mehr als verdient haben.

Nun trifft man am folgenden Spieltag auf den aktuellen Tabellenführer in der Gruppe 3, Ungarn, gegen welchen man den zweiten Sieg einfahren möchte, um die Tabellenführung zu übernehmen. Am letzten Spieltag spielt man dann gegen den bisher sehr enttäuschenden Tabellenletzten England, wo man sich dann endgültig für die Endrunde qualifizieren möchte.